Spielbericht » Ultima Raka 2002

Spielbericht


Schlag auf Schlag geht es und leider sitzen die Schläge derzeit sehr tief. Aber von vorne. Es ist Dienstagabend und unser FC Energie hat den VfL Osnabrück zu Gast. Kein guter Termin, es dauert also eine ganze Weile bis die Leute eintreffen. Auch zum Spielbeginn bleibt da mächtig Luft im Block. Leicht trostlos. Gegenüber im Gästeblock sieht das nicht anders aus, haben sich dort nicht mal 100 Hanseln eingefunden um ihr Team zu unterstützen. Nach schwachem Saisonstart entließen die Niedersachsen kurz vor Spiel ihren Trainer. Kein gutes Omen nachdem wir bereits bei Fortuna Köln den Aufbaugegner spielten? Die Hoffnung auf Wiedergutmachung war natürlich dennoch groß. Zum Auflaufen der Teams gab es bei uns im Block I diesmal eine Mischung aus größeren und kleineren Schwenkern und Doppelhaltern zu sehen. Auf dem Rasen gelang ein ganz guter Auftakt, Zuversicht machte sich breit. Von Osnabrück kam nicht allzu viel und spätestens als Breitkreutz nach Flanke von Mimbala per Kopfball den Ball im Netz unterbringen konnte, wähnte man sich auf dem richtigen Weg. Auch zu diesem Zeitpunkt keine berauschende Leistung, aber gegen den schwachen Gast ausreichend. Kurz vor’m Pausenpfiff sollte das Unheil dann jedoch seinen Anfang nehmen. Erst ne durchaus pingelige gelb-rote Karte gegen Michel, in Halbzeit 2 schließlich eine sehr umstrittene Freistoß-Entscheidung am eigenen 16er, die den Lila-Weißen zum Ausgleich verhalf. Der ab Halbzeit 2 durchaus gute Support, bei Ballbesitz von Osnabrück in Pfeifkonzerten mündend, entlud sich in Hasstiraden auf den Rostocker Schiri René Rohde. Völlig zurecht! Dem eigenen Team darf die Kritik dann aber auch nicht erspart bleiben. Ob man sich gegen nen schwachen Gegner in Unterzahl nur auf die Defensive konzentrieren sollte? Geht da nicht mehr? Dazu wurden klarste Tor-Möglichkeiten mal wieder nicht genutzt. Warum der eingewechselte Kaufmann den Ball nicht entweder selbst einschiebt oder auf den freistehenden Mitspieler ablegt, weiß er wohl nur selbst. Die Rache hätte nicht härter sein können – in der Nachspielzeit wird erneut ein Freistoß vom VfL schnell ausgeführt und zum Torerfolg genutzt. Der arrogante Jubel der Osnabrücker vor unserer Tribüne tat zur ohnehin schon erhitzten Stimmung sein Übriges. Nächste Niederlage, die dritte in der Liga in Folge. Das ist er, der harte Boden der Drittliga-Realität. Viel Zeit zur Verarbeitung bleibt nicht, wichtig jetzt irgendwie wieder aufzustehen. Unsere Unterstützung ist da mal wieder wichtiger denn je. Dazu alle auf nach Stuttgart!

PS: Auf unserem Infoflyer zum Spiel ist uns leider ein Fehler unterlaufen. 40,00 EUR für ne Fahrt nach Rostock wären natürlich etwas zu viel des Guten. 25,00 EUR kostet der Spaß!

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Auswärtsspiel am Freitagabend um 19 Uhr – mittlerweile gibt es doch echt nichts Naheliegenderes, als vom DFB zu diesem wunderschönen Termin auf die längste Auswärts-Reise geschickt zu werden. Vielen herzlichen Dank! Abermals half es nichts, und so wurde sämtlichen Arbeitgebern ein Tag Urlaub aus den Rippen geleiert. Dass der Bus dann letztendlich bis auf den letzten Platz besetzt in Cottbus losrollte, erfreute uns doch sehr. Sollte doch eigentlich ein gutes Vorzeichen sein… Los geht´s! Erste Busfahrt dieser Saison und dazu noch die ganze lange Hinfahrt bei Tageslicht – klar, dass da das eine oder andere kühle Getränk mehr als sonst die Kehle hinunterfloss. Vielleicht half das doch dem ein oder anderen, den letzten Gedanken an das letztjährige Desaster beiseite zu schieben.

Also alles auf Anfang. Heißt: Wieder einmal schönstes Sommerwetter über dem Kölner Südstadion, wieder einmal frohen Mutes und mit großer Hoffnung auf drei Punkte Stellung genommen. Statt der Energie-Cottbus-Banderolen erstrahlten diesmal einige rot-weiße Schwenker im Sonnenschein. Ab die Post! Im bescheidenen Gästeblock zogen wir den verhältnismäßig kleinen Teil Supportwilliger in der Mitte zusammen und gaben unser Bestes, das Team lautstark zum Sieg zu schreien.

Und was gab es dafür auf dem Platz? Ein Dé­jà-vu der bösesten Art und Weise. Allen Lippenbekenntnissen zum Trotz mussten wir uns 90 Minuten lang einen lethargischen, völlig mutlosen, uninspirierten Auftritt unserer Rot-Weißen reinwürgen. Konnte man nach dem ersten Gegentor den Support in unseren Reihen noch recht ordentlich aufrecht halten, ließ dieser dann mehr und mehr nach. Wem will man das auch verübeln, wenn von den Herrschaften auf dem Rasen mal so gar nichts zurückgegeben wird? Spielunbezogen weiter singen? Nach Spielschluss noch applaudieren als wäre nichts gewesen? Sorry, nicht unsere Art! Irgendwie hat man den Eindruck in den letzten Monaten viel zu oft von solch Niederlagen zu schreiben, die nicht nur wegen der 0 Punkte, sondern vor allem wegen fehlender Einstellung und Leidenschaft so schmerzhaft sind. Es ist zum verzweifeln und lässt uns irgendwie nachdenklich zurück. Man lag das schwer im Magen – weit über die Spieldauer hinaus. So etwas wie in der vergangenen Saison würde nicht wieder passieren? Endergebnis? 3:0! Mit leeren Händen trafen wir um kurz vor 6 Uhr in der Früh wieder in Cottbus ein. Was für ein Urlaubstag…

Die Meinung zur Leistung wurde den Jungs noch in Köln direkt am Gästeblock klargemacht. Wir hoffen sie haben verstanden! So werden wir den Teufel tun und bereits zum jetzigen Zeitpunkt die Lanze über dem Team brechen. Der Weg aus der Leistungsdelle heraus wird natürlich nun unnötigerweise schwer. Gerade deshalb ist gerade jetzt unsere Unterstützung umso mehr gefragt. Also auf ein Neues: Gemeinsam alles geben! Der Mannschaft geben wir dabei 5 bekannte Worte mit auf den Weg: Wir woll´n Euch kämpfen sehn!

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Kaum war der Pokalabend verarbeitet, war man bereits zurück im Liga-Alltag. Nach den 2 Siegen zum Auftakt wurde nun also der Chemnitzer FC empfangen – keine einfache Aufgabe, werden die Sachsen doch von so einigen Experten auch zu den Anwärtern auf die oberen Plätze genannt.

Zum Auflaufen der Teams wurde bei uns im Block I das Energie-Wappen innerhalb eines Meeres aus rot-weißen Fahnen präsentiert. Gut motiviert ging man schließlich ins Spiel und konnte zumindest in den ersten Minuten von Halbzeit eins stimmungstechnisch einiges aus sich heraus holen, wenngleich hier leider nicht ganz an das Niveau vom rauschigen Pokalspiel in der Vorwoche angeknüpft werden konnte. Den hochsommerlichen Temperaturen oberhalb der 30°C-Marke zum Trotz war dann aber doch gut Leben in der Bude, sowohl auf den Rängen als auch bei unserem Team auf dem Rasen. So einige gute Chancen wurden da herausgespielt, allein ein Tor wollte nicht fallen.

Im zweiten Abschnitt ließen leider beide Seiten nach. Auf dem Feld fehlte die letzte Zielstrebigkeit, im Block litt die Stimmung auch zunehmend, so langsam musste man wohl doch der Hitze Tribut zollen. Die herumgehenden Wasser-Becher waren wohl für manch einen nicht ausreichend genug. Schade! So bleiben aus dem zweiten Abschnitt zwei denkwürdige Aktionen im Gedächtnis. Unsere rot-weißen Jungs ließen den Gast durch nen Freistoß von Anton Fink viel zu einfach in Führung und schließlich zum Auswärtssieg gelangen. Der Stimmung im Gästeblock tat das wohl ganz gut, zuvor wurden hier nicht unbedingt Bäume ausgerissen, was auch an den tropischen Bedingungen gelegen haben kann.

Zudem wurden in Block H als auch im Gästeblock parallel Spruchbänder ausgerollt, um einem an Krebs erkrankten Mitglied des CBR Mut zuzusprechen. Das dazu stattfindende „You’ll never walk alone“, logischerweise auch von uns im Block I mitgetragen, sorgte durchaus für einen Gänsehaut-Moment. In diesem Sinne sei auch hiermit von unserer Seite nochmals alles Gute gewünscht!

Auch für unser Team gilt es in anderer Beziehung nach einem Niederschlag wieder aufzustehen. Jetzt erst Recht! 3 Siege in Serie wären schön gewesen, es hat nicht sollen sein und darf uns auch nicht umwerfen. Bereits am Freitag geht es im Kölner Südstadion bei der Fortuna bei Null los. Seid mit dabei – für Liga 2 – Plätze im Bus sind noch frei! Meldet euch einfach, sichert euch noch nen Platz und lasst uns gemeinsam auf die Siegerstraße zurückfinden!

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Mit der Startberechtigung als Landespokalsieger trat man nun in der 1. DFB-Pokalrunde an. Zugelost wurde uns der 1. FSV Mainz 05, ein alter Bekannter aus Bundesliga-Zeiten. Das herrliche Sommerwetter wurde gleich mal genutzt um als Einstimmung auf das sonntagabendliche Spiel den Grill anzuwerfen. Bei Bier und Wurst wurde über die Tabellenführung in der 3. Liga und die Chancen gegen Mainz geplaudert.

Zum Auflaufen der Mannschaften wurde von uns die „Immer Vorwärts“-Fahne und dazu kleinere und größere Schwenker präsentiert. Auf der Gegenseite kamen im Gästeblock (gefüllt mit knapp 400 Leuten) auch reichlich Materialien in Form von Schwenkern und Doppelhaltern zum Einsatz. Auffällig war dabei, dass Zaunfahnen im Block befestigt werden konnten. In letzter Zeit wurde dies seitens der Sicherheitsorgane nicht immer geduldet. Kam es hier womöglich zum Umdenken? Schön wäre es! Der Einsatz diverser mitgebrachter Materialien, eine hohe Mittmachquote und viel Bewegung wussten im Mainzer Block zu überzeugen. Auch wenn akustisch nicht viel bei uns ankam, schien es so, als ob die Rheinländer einen guten Support ablieferten. Erwähnenswert ist auch die Kritik der Anstoßzeit (Sonntag – 20:30 Uhr), die in Form eines Spruchbandes geäußert wurde: „Für fangerechte Anstoßzeiten – auch im DFB-Pokal.“ Dem können wir uns nur anschließen, mussten wir bekanntlich selbst in den letzten Jahren teils sogar montags antreten.

Zum Spiel: Unsere Mannschaft schien das Motto unserer Fahne gleich verinnerlicht zu haben und suchte sofort den Weg zum gegnerischen Tor. Man drängte den Bundesligisten in die eigene Hälfte und versuchte konsequent nach Ballverlust die Kugel sofort wieder zurück zu erobern. Dies schien den Gegner im ersten Moment doch zu überraschen. Klare Torchancen waren dennoch nicht zu verzeichnen und so kam es wie es kommen musste, die Mainzer nutzten ihre 2. gute Möglichkeit zur Führung. Nur wenige Minuten später erhöhten die Gäste auf 0:2. Nach der Halbzeit versuchten unsere Jungs den Anschlusstreffer zu erzielen. Die Chancen dazu waren vorhanden, doch das Tor machte wiederum Mainz. Unser Team versuchte weiterhin alles um das sehnlichst erwartete Tor zu erzielen. Der gute Mainzer Torhüter, Spieler auf der Linie, sowie Latte und Pfosten, verhinderten dies jedoch. Der unermüdliche Einsatz und die Leidenschaft in den zurückliegenden 90 Minuten wurde von uns Fans honoriert. Weit nach Spielschluss und einige Minuten lang erklang unsere Liebesbekundung an Mannschaft und Verein: „Fußballclub Energie – diese Liebe stirbt nie – ob wir gewinnen oder verlieren – scheißegal wir lieben dich!!!“ Ein Gänsehautmoment für sicherlich viele Anwesende! Überhaupt wusste die Stimmung auf unserer Seite sehr zu überzeugen. Mit teils brachial lauten Gesängen und Anfeuerungsrufen konnte eine Wechselwirkung zwischen Mannschaft und Fans erzeugt werden. Sprichwörtlich sprang der Funke vom Rasen auf die Ränge über und wieder zurück. So kam es sogar zu Wechselgesängen mit der Ost- und der Haupttribüne. Ja Gesänge, kein Gemurmel – sehr geil! Endlich konnte man wieder von Atmosphäre im Stadion der Freundschaft reden.

Hoffen wir, Fans und Mannschaft, dass diese positive Energie in die nächsten Wochen transportiert werden kann. Knüpfen wir doch gleich am Samstag gegen Chemnitz dort an und verteidigen die Tabellenspitze. Wer Bock drauf hat, findet manch einen von uns zuvor um 11 Uhr beim Bundesliga-Auftakt der U19 im altehrwürdigen Stadion der Eisenbahner. Alle anderen sieht man dann hoffentlich mit frisch geölter Stimme im Block I. In diesem Sinne: Immer vorwärts Energie!

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Das erste Auswärtsspiel der Saison ist ja irgendwie immer etwas Besonderes. Während man bei fortgeschrittener Spielzeit durch diverse Englische Wochen sowie durch den Landespokal eine gewisse Routine im Besuchen fremder Spielstätten entwickelt, kribbelt es beim ersten Gastauftritt der geliebten BSG doch immer wieder besonders gewaltig im Bauch. Da Bremen mit nur zwei Umstiegen gut mit dem Zug erreichbar war, entschieden wir uns diesmal für die kostengünstige Variante und riefen mal wieder zur Wochenendticket-Tour auf. Diesem Aufruf folgten dann auch etwa 100 Energiefans. Angekommen in Bremen entschieden wir uns, anders als der Großteil der Zugfahrer, mit der Straßenbahn zur Spielstätte zu fahren. Am „Platz 11“, dem Bremer Amateurstadion, angelangt, gab es dann etwas Theater. Einem Mitglied unserer Gruppe wurde der Zutritt zum Stadion verwehrt, weil er einen (!) Aufkleber in der Tasche hatte. Schon etwas lächerlich. Selbst nach rascher Beseitigung des Mitbringsels ließ sich der Ordnungsdienst noch eine ganze Weile vergeblich um Einlass bitten. Dieses sinnlose Machtspielchen konnten wir dann aber zum Glück über unseren Fanbeauftragten UND EINEN MITARBEITER DES FANPROJEKTES doch noch klären. Da sieht man mal wieder, wie wichtig und kompetent die Jungs und Mädels in der Arbeit mit uns Fans sind! Im Folgenden fiel der örtliche Ordnungsdienst dann wiederum positiv auf, als er unser vorher nicht angemeldetes Spruchband genehmigte und mit B1-Spray auch noch verhinderte, dass der Gästeblock in Flammen aufging. Haben wir so auch noch nicht gesehen. Falls wir nochmal hier spielen gibt’s ne Choreo. Stellt schon mal paar Dosen bereit! Für heute beließen wir es bei einer erneut unmissverständlichen Botschaft bezüglich unseres Fanprojektes: Kein Ort für Mauschelei sondern für soziale Arbeit!

Im Gästeblock, der sich auf die gesamte Hintertorkurve erstreckte, zogen wir die Supportwilligen der 369 mitgereisten Cottbuser am Zaun zur Haupttribüne zusammen. Der Anzahl entsprechend kam dann auch ordentliche Stimmung auf. Ordentlich war auch das Spiel unserer Jungs. Kombinationsstark dominierte man die Hausherren in der ersten Halbzeit. Patrick Breitkreuz nutzte auch gleich die erste Chance und erzielte sein zweites Tor im zweiten Spiel. In der zweiten Spielhälfte wurde dann Garbu im Bremer Strafraum gefoult. Und da der Junge auf Regeln ja bekanntlich nicht besonders viel gibt, schoss der Gefoulte in diesem Falle selbst und traf zum 2:0. In der Folge ließen unsere Jungs dann sogar noch die eine oder andere klare Torchance aus. Im Gästeblock wurde derweil ordentlich gefeiert. So stimmte man zum Beispiel diverse Wechselgesänge mit dem mittlerweile zum Bierstand abgewanderten Teil des Blockes an.
Ein paar wenige Worte zur Heimseite:  Daumen hoch für das große Interesse am Amateur-Team. Einen ausverkauften Heimbereich bei einer Zweitvertretung erlebt man nicht alle Tage, auch wenn dies sicherlich der Tatsache geschuldet war, dass die Erste von Werder noch pflichtspielfrei war. Support gab es allerdings keinen.
Mit dem Sieg im Rücken konnte die Heimfahrt angetreten werden, auf der wir uns den Spaß nicht mal durch die widrigen Metronom-Bestimmungen verderben ließen.

2. Spiel, 2. Sieg – das sollte doch Selbstvertrauen und Kraft für die nächsten wichtigen Aufgaben geben. Zunächst gilt es am Mittwoch in Vetschau die Pflicht zu erfüllen, bevor am Sonntag bei der Kür gegen Mainz gern wieder über sich hinausgewachsen werden darf. Auf geht´s Jungs aus Cottbus!

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Endlich Schluss mit unzähligen Testspielen, Transferspekulationen und Sommerloch-Diskussionen. Nach fast 10 Wochen war es endlich soweit – das heimische Stadion der Freundschaft erwartete uns zum Saisonauftakt der Spielzeit 2015/16. Zeit wurde es, wuchs die Spannung doch sicherlich nicht nur bei uns von Woche zu Woche. Möge uns unsere Jubiläums-Saison größtmögliche Erfolge bescheren!

Bevor jedoch der Weg zur Spielstätte eingeschlagen wurde, fand man sich am frühen Vormittag in der Kickerstube ein. Nach gemütlichem Frühstück war es uns vor allem ein wichtiges Anliegen, nochmals mit Nachdruck klar zu machen, wie wichtig uns der Erhalt des aktuell existierenden Fanprojektes ist. Hierzu wurde vor diesem symbolisch Stellung genommen. Das Fanprojekt sind wir! Die uns zu Ohren gekommenen Überlegungen, das Fanprojekt einem anderen Träger anzuvertrauen, gehen am Wunsch der großen Mehrheit junger und junggebliebener Energie-Fans vorbei. Ein über viele Jahre aufgebautes Vertrauensverhältnis, ein für seine Qualität ausgezeichnetes Fanprojekt gehört nicht in Frage gestellt. Dafür standen nicht nur viele unserer Mitglieder gerade, sondern mit uns viele Energie-Fans jeglicher Couleur – ein eindeutiges Zeichen!

Anschließend ging es dann gemütlichen Schrittes aber diesmal bereits beizeiten zum SdF. Schließlich hatten wir die Sommerpause dafür genutzt, um unsere Rot-Weißen zum ersten Heimspiel mit einer Choreo ins Stadion geleiten zu können.

Unser großer Wille, der heißersehnte Traum eines jeden Energie-Fans – Aufstieg 2016!
Um die gemeinsame Mission zurück ins Gedächtnis zu rufen, ließ sich auch der Zeugwart nicht lumpen und gab sich bei uns im I-Block ein Stelldichein. Nicht einfach so, sondern mit wichtiger Botschaft. Er hatte nämlich keine Mühen gescheut, um nach und nach alle Aufstiegs-Trikots unserer ruhmreichen Vereinsgeschichte aus seinem Wäschekorb zu kramen – eins nach dem anderen. Doch war der Korb nach dem Präsentieren des 2006er-Shirts noch nicht leer?! Nur unschwer zu erkennen hatte sich doch tatsächlich das aktuelle Heimtrikot mit untergemischt. Offensichtlich lag das dort auch nicht ganz zufällig drin, wurde es doch sogleich in die Reihe der Helden-Trikots gehievt. Nicht nur das, unser Zeugwart beschwor es regelrecht. Ja, er schien ganz besessen vom Gedanken, ausgerechnet im Jahr des 50-jährigen Bestehens unserer BSG mit dem Verein abermals Geschichte zu schreiben. Der Applaus zahlreicher Energie-Fans verkündete – auch wir glauben daran! Die Botschaft jedenfalls ist klar. Auf geht´s Jungs! Wir machen´s wie in alten Zeiten!

Und so betraten sie dann auch just in diesem Moment den grünen Rasen – die künftigen Helden in Rot-Weiß? Als erste Hürde auf dem langen Weg bis ins Ziel galt es heute den Halleschen FC mit seinen 1.049 mitgereisten Gästefans zu bewältigen. Dann mal los. Attacke! Alle gemeinsam! Der Ball rollte und es entwickelte sich ein wirklich munteres Spiel. Zwar musste bereits nach wenigen Minuten ein Schreckmoment bewältigt werden, als der Ball des Gegners am eigenen Gestänge landete. Doch ließen sich unsere Rot-Weißen davon nicht schockieren, verdienten sich das anfangs nötige Glück des Tüchtigen im Nachhinein redlich und bescherten sich 10 Minuten vor Ende der Halbzeit schließlich selbst. Und wie! Unsere neue Sturmhoffnung Breitkreuz feierte seinen Einstand gleich mal mit einem Tor zum Zungeschnalzen. Klasse Junge, weiter so! Und im Block? Endlich mal wieder gemeinsam mit Freunden kollektiv ausrasten. Fußballherz – genau darauf hast du die Sommerpause über hingefiebert! Auch im zweiten Spielabschnitt blieb es spannend, sicherlich klappte bei weitem noch nicht alles, völlig verständlich. Auch die Stimmung von den Rängen war heute sicherlich schon ganz gut, aber sicherlich ausbaufähig. Engagement und Leidenschaft waren dennoch auf beiden Seiten des Zauns klar zu erkennen. So soll es sein und so soll es belohnt werden! So hatten die Gäste zwar fortan mehr Spielanteile, wirklich gefährlich wurde es aber nur selten. Als unser Michel dann in der 89. Minute mit vollendetem Konter den Deckel drauf setzte, lag man sich siegesbewusst in den Armen. Der Anfang war gemacht!

Selbstverständlich sollte nach einem ersten Sieg keiner überheblich werden. Jedem sollte klar sein, dass ein langer schwerer Weg vor uns liegt, auf dem auch Niederlagen nicht ausbleiben werden. Genießen wir jeden einzelnen Sieg und lassen wir uns von Rückschlägen nicht entmutigen. Sehen wir den Tatsachen ins Auge. Wieder einmal befinden wir uns im Kampf mit Konkurrenten in einer sehr ausgeglichenen Liga – dieses Jahr jedoch ohne großen Vorreiter. Nutzen wir und glauben wir an unsere Chance – eigentlich fast unnötig zu betonen, dass eine Rückkehr in Liga 2 in den Folgejahren schon allein aus wirtschaftlichen Gründen ungleich schwerer wird.

Lieber SdF oder heimische Couch? Am Wochenende zum Auswärtsspiel oder ganz relaxt in der Heimat bleiben? Schweißgebadet und heiser nach Hause oder entspannt und ausgeruht? Wenn jeder Einzelne den Zeiger bei der Beantwortung dieser Fragen einmal mehr zugunsten erstgenannter Alternative ausschlagen lässt, werden auch wir am Ende unsere Chance haben, am ganz großen Rad zu drehen. Ganz sicher!

Lasst uns nun also mit dem wohltuend frischen Wind des Auftaktsieges im Rücken mit Schwung die nächste Aufgabe in Angriff nehmen. Am Weserstrand erwartet uns die Reserve vom SV Werder Bremen. Auf Platz 11 gilt es die nächsten 3 Punkte zu ergattern. Alle hin da – wir sehen uns im Zug! Immer vorwärts Energie!

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Stell dir vor es ist Pokalfinal-Tag und du stehst in Cottbus – abfahrtbereit nach Berlin! Traumhaft und geschichtsträchtig! Zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte schickt sich unser geliebter FC Energie an, einen nationalen Titel in die Lausitz zu holen. Nach unserer A-Jugend 1996 (6:1-Niederlage gegen Heilbronn) und den auf ewig unvergessenen 97er-Legenden, sollten also dieses Mal erneut unsere U19 die Helden sein – Finale im DFB-Junioren-Vereinspokal! Ruhmreich wurde sich dieser große Tag erkämpft, wohl dem der da nicht erst zum Endspiel auf den Zug aufgesprungen ist. Angefangen mit dem famosen 5:1-Kantersieg über den Bundesligisten Eintracht Frankfurt fand das Pokal-Spektakel schließlich im mit allem Drum und Dran ja fast schon legendären Halbfinal-Triumpf seinen vorläufigen Höhepunkt. Ein an Dramatik kaum zu überbietender Spielverlauf gekrönt vom siegreichen Elferschießen mit anschließendem edlen Platzsturm, wie es das im Loki wenn überhaupt nur selten zu erleben gab. Genial! Da war die Endspiel-Vorfreude natürlich riesengroß. Unser mittels Flyer kundgetaner Aufruf zu „1000+X“ tat sein Übriges – das Karten-Kontingent im Nu ausgeschöpft. Völlig zurecht!

Es konnte also losgehen. Etwa 300 Rot-Weiße, darunter der Großteil unserer Gruppe, nahmen den kurzen Weg mit dem Zug auf sich, der Rest favorisierte wie gewohnt das eigene Vehikel oder die organisierte Busfahrt. Am Stadion angelangt konnte noch nicht einmal das organisatorische Chaos den heutigen Tag so wirklich trüben. Im Schatten des Olympiastadions konnte das Spektakel im Stadion auf dem Wurfplatz beginnen. Oder doch noch nicht. Erst einmal gab es vorab die Nationalhymne zu hören – welch seltenes Gefühl beim Spiel der eigenen Mannschaft. Kurz darauf gehörig Rauch bei den unmittelbar benachbarten Herthanern. Wir hingegen erhofften uns nun ordentlich Dampf auf dem Platz.

Dort schlugen sich unsere Jungs auch wirklich wacker, Engagement und höchste Konzentration waren nicht von der Hand zu weisen. Ehrlich zugestehen musste man indes dennoch, dass die Berliner das etwas bessere Team waren und schließlich in Hälfte 2 auch in Führung gingen. Das sollte uns jedoch keinesfalls daran hindern, unsere Junioren weiter nach vorne zu peitschen, wenngleich die ganz große euphorische Halbfinal-Stimmung heute leider nicht überboten werden konnte.

Was wäre wohl gewesen, wenn eine der beiden guten Chancen, die sich unsere Rot-Weißen nach dem Rückstand erspielten, gesessen hätte? Was wäre gewesen, wenn die Jungs mit dem Ausgleich im Rücken doch noch das ganz große Ding gedreht hätten. Mit dem Puls bis zum Anschlag hätten wir die Truppe bis zum Ziel gehievt, frenetisch supportet bis auch der Letzte nicht mehr gekonnt hätte. Der Block wäre wohl außer Rand und Band gewesen. Was wäre gewesen…abgehakt! Was war gewesen? Es blieb beim 1:0 für die Hertha, deren Fans sich in den Schlussminuten vermehrt darauf verlegten, gegen uns zu pöbeln anstatt ihr Team hochjubeln zu lassen. Etwas (fast schon verhaltenen) Applaus gab es dann doch noch, als ihr Team den Pokal präsentierte… Und wir? Wir ließen unser Team hochleben, bekundeten unseren Stolz auf diese geile Truppe. Heute sollte es nicht sein. Aber hey – schon allein mit der Teilnahme am Finale habt ihr ein ganz großes Stück Energie-Geschichte geschrieben!

Jeden von Euch würden wir gerne bald bei den Profis begrüßen. Unabhängig davon sollte Euch der Tag auf ewig in Erinnerung bleiben. Für denjenigen, den es irgendwann vielleicht doch für eine große Karriere in fremde Gefilde verschlägt, als vielleicht den richtungsweisenden Tag. In unserem Trikot! Erinnert Euch an die Wurzeln  Eures sportlichen Aufstiegs. An dieser Stelle mal ein herzlicher Dank an Nils Petersen, der offenbar eben dies tat und sich den heutigen Kick nicht nehmen ließ. In der heutigen Zeit kann man dies nicht genug wertschätzen. Daumen ganz weit nach oben! Und denjenigen, die es möglicherweise nie bis ganz nach oben schaffen, sollte der 30.05.2015 erst recht nie in Vergessenheit geraten – zigtausende Fußballer werden Euch für ein solches Erlebnis beneiden!

Dann schließen wir diesen in den letzten Zeilen fast schon zur Ode gewordenen Bericht noch mit einem netten Hinweis an alle Energie-Fans. Cottbuser Nachwuchs-Fußball lohnt sich anzuschauen, nicht nur im Finale. Nächstes Jahr wieder Bundesliga für unsere A-Jugend. Und wer weiß, vielleicht gelingt uns ja auch im Pokal noch einmal der ganz große Wurf. Lasst Euch einfach mal öfter im Loki blicken. Die Jungs haben es sich verdient!

 

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