Endlich hatte die Winterpause ein Ende. Nach einer bis auf wenige unrühmliche Ausnahmen doch sehr gelungenen Hinrunde, kribbelte es doch längst schon wieder im Hinblick auf die uns bevorstehende spannende, restliche Rückrunde dieser Drittliga-Saison. Bekräftigt wurde die Vorfreude auch noch durch den Spieleterminierer, der uns die Auswärtspartie bei Rot-Weiß Erfurt ausgerechnet am Vereinsgeburtstag bescherte. Nicht nur intern freuten wir uns, dass sich auch mal wieder die alten UR-Haudegen ein Stelldichein gaben, auch allgemein erfreute sich das Spiel großem Zuspruch – insgesamt 6 Busse nahmen den Weg nach Thüringen auf. Alles prima? Denkste!

49 Jahre Energie Cottbus und dazu noch ein Auswärtsspiel mit ordentlich gefülltem Gästeblock – das sollte doch ein schöner Anlass sein, mal wieder ein wenig optischen Glanz zu verbreiten. Ergo rauchten ein wenig die Köpfe, Ergebnis wäre eine schöne Choreographie im Steigerwaldstadion zu Erfurt gewesen. Ihr lest richtig – wäre gewesen. Einen Strich durch die Rechnung machte uns letzten Endes nämlich der Gastgeber selbst. „Choreo kein Problem!“, hieß es, ABER: „Wir wollen von acht Leuten die Daten haben.“ Diese acht sollten nicht nur für die 896 Fans haften, welche sich im Vorverkauf für freche 14 € ne Stehplatzkarte unüberdacht geleistet haben, sondern auch noch für all jene, welche sich am Spieltag noch am Gästeblock ein Ticket sichern. Diese acht wären vom Verein FC Rot-Weiß Erfurt für jegliches Vorkommnis verantwortlich gemacht worden, welches im Gästeblock registriert worden wäre. In Erfurt haften also acht Leute unabhängig von eigenem Verschulden dafür, dass etwa 1.300 Leute in einem Block politisch korrekt bleiben bzw. in Erfurt werden acht Leute dafür verantwortlich gemacht, dass an anderer Stelle jemand seinen Job nicht ordentlich gemacht hat! Nicht mit uns! Zumindest wollten wir nun mittels Spruchband auf diese unakzeptable Schikane hinweisen, woraufhin die Forderung nach den Personaldaten mal eben auch hierauf ausgedehnt wurde. Ohne Worte!

So wenig Verständnis wir für das Urteil des DFB für die Veranstaltung nach dem Spiel von Erfurt gegen Groningen aufbringen können, so wenig Verständnis haben wir für eine derartige Verfahrensweise seitens des FC Rot-Weiß Erfurt gegenüber den Gästefans. Wer sich selbst auf diese krumme Tour sein eigenes Recht schafft, braucht sich auch nicht darüber aufregen, dass der DFB sich ebenfalls wie ein Staat im Staate aufführt.

Neben einer ordentlichen Zaunbeflaggung gab es an diesem für uns so wichtigen Tag im Gästeblock also nichts Erwähnenswertes zu sehen. Zu allem Überfluss erwischten auch unsere rot-weißen Mannen auf dem grünen Rasen einen gelinde gesagt gebrauchten Tag. Der Auftritt erinnerte bisweilen gar an die längst vergessen geglaubte bittere Abstiegs-Saison in Liga 2. Doch lassen wir die Kirche im Dorf – was damals fast die ganze Saison so lief, passiert diese Saison immerhin nur selten.

Lasst uns also am Samstag gemeinsam alle Hebel in Bewegung setzen, um die Sache vergessen zu lassen und die Kieler Flotte unsanft auf dem märkischen Sand stranden zu lassen. Nicht verzagen, Holstein schlagen!

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